Oruro liegt im Altiplano und ist eine der ältesten Städte Boliviens. Zur Kolonialzeit war die Stadt reich durch die großen Vorkommen an Edelmetallen. Heute ist von dem alten Glanz nicht mehr viel übrig und die Stadt ist eigentlich eher ruhig. Doch einmal im Jahr, zu Karneval, ist hier der Teufel los. Zwei Tage lang, Samstag und Sonntag, ziehen Gruppen aus ganz Bolivien in Trachten durch die Straßen. Zigtausende Zuschauer aus aller Welt reisen an, um die traditionellen Tänze und Kostüme zu bewundern.
Ich selbst habe zwar für die Hin- und Rückfahrt insgesamt länger gebraucht als ich dann tatsächlich Zeit in Oruro verbracht habe, weil auf den Straßen sehr viel Verkehr war, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Die Farbenpracht der Trachten ist wunderschön und der Umzug erscheint endlos. Den ganzen Tag und fast die ganze Nacht ziehen die Tänzer durch die Straßen und werden dabei von begeisterten Zuschauern angefeuert.
Leider war dieses Jahr die Freude am Karneval etwas von einem sehr traurigen Ereignis überschattet. Am Samstag, noch bevor wir mit unserem Bus in Oruro angekommen sind, ist eine der Tribünen, auf denen die Zuschauer sitzen, eingestürzt. Dabei gab es leider vier Tote und 60 verletzte Personen. Deshalb wurde am Samstagabend auch kaum getanzt, sondern traurige Musik gespielt und der Verunglückten gedacht.