Sonntag, 29. Dezember 2013

Weihnachten und mein Urlaub in der Chiquitania

Weihnachten war für mich ziemlich komisch in Bolivien. Zum einen ist es hier viel zu warm und zum anderen gibt es auch nicht wie bei uns so eine Adventszeit vorher. So war ich nicht wirklich in Weihnachtsstimmung und es ist eher wie irgendein Tag an mir vorbei gezogen. Trotzdem war es ein schöner Tag.
An heilig Abend war ich bei der Familie meiner Chefin eingeladen. Es gab eine Weihnachtsganz und zum Nachtisch eine sehr süße Torte. Dann wurde mit Sekt auf Weihnachten angestoßen und die Geschenke verteilt. Um Mitternacht wird hier in Bolivien die Geburt des Christkinds mit einem rießigen Feuerwerk gefeiert, das angeblich größer ist als das an Silvester.



Plastikweihnachtsbaum mit Blinkelichterketten, ganz typisch bolivianisch

Nach Weihnachten bin ich dann zusammen mit einem Pfarrer aus der Diözese Würzburg, der aber seit 20 Jahren in Bolivien lebt und zwei anderen Freiwilligen in den Urlaub gefahren. Wir haben die Chiquitania, einen Landstrich in der Nähe von Santa Cruz besichtigt. Dort gibt es sehr schöne Barockkirchen, die fast alle aus Holz gebaut sind. Diese sind von Jesuiten gebaut worden, die dort vor etwa 300 Jahren Missionen gegründet haben. Mitten im Urwald haben sie Dörfer gegründet und den einheimischen Chiquitanos Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und ihre Musik beigebracht. Weil es nach der damaligen Überzeugung das einzig richtige war, haben die Jesuiten sie natürlich auch zum christlichen Glauben bekehrt. Als die Jesuiten jedoch einen unabhängigen Staat aufbauen wollten, um die Chiquitanos vor der Sklaverei zu bewahren, wurden die Jesuiten aus Bolivien vertrieben, denn die Region war Teil der spanischen Kolonien. Trotzdem ist einiges aus dieser Zeit erhalten geblieben. Die Chiquitanos sind noch heute Christen und haben immer noch Orchester, die Barockmusik spielen. Im 20. Jahrhundert wurden die teilweise schon ziemlich verfallenen Kirchen dann auch wieder restauriert.


Kirche in San Javier


Bild aus dem Kreuzweg in Concepcion; der Kreuzweg aus den 80ern beschäftigt sich mit allen großen aktuellen sozialen und ökologischen Problemen Boliviens; hier z.B. die Zerstörung der Natur durch die Abholzung des Regenwaldes, die wir dann später auch noch mit eigenen Augen gesehen haben. Weite Flächen sind nur noch mit Gras bewachsen und es gibt abgebrannte tote Baumstämme, als Flächen für Ackerbau und Viehzucht




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